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ICH - SIEBENSCHLÄFER, Tier des Jahres 2004

Ach ja...Siebenschläfer möchte ich sein. Anfang Oktober schlafe ich ein, Anfang Mai schlage ich meine Augen auf, komme dann circa einen Monat lang zu mir. Lebe mein Leben zwei Monate mit offenen Augen, wachem Verstand und mächtigem Hunger aus. Den kompletten September muss ich mich dann mental darauf vorbereiten einmal mehr sieben Monate zu schlafen und dann schlafe ich auch schon wieder ein... herrlich! Siebenschläfer müsste man sein...

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Ich bin ein Bilch! Ein Glis-Glis... (so werd ich auch genannt)

Aber... da ich nun wildes Tier des Jahres 2004 bin, kann ich mir mein kleines Nickerchen nicht auf die übliche Weise leisten! Es kann nicht sein, dass ich mich zur Ruhe begebe und die ganze Nation nicht wirklich über meine Wenigkeit in Erfahrung bringen konnte. Daher werde ich mich einmal bequemen euch über mein Leben, meine Lebensart, meine Suche nach dem großen Fressen zu berichten...

Zunächst möchte ich meinen Ursprung aufdecken. Wahrscheinlich fragt sich ein jeder wie ich an meinen Namen kam. Es gibt da eine Legende, der zu folge sieben Männer in einer Höhle eingemauert wurden und in einen sehr langen Schlaf gefallen sind. Nun erklärt sich der Name von selbst „Sieben-Schläfer“. Auch die Gebrüder Grimm haben diese Legende aufgegriffen und eine Sage geschrieben (Öffnet externen Link in neuem FensterDie Legende des Siebenschläfers).

Mein äußeres Erscheinungsbild ähnelt dem des Eichhörnchens (es ist auch ein sehr pfiffiges Kerlchen wie ich). Komplett bin ich knapp 30 cm groß, und wenn ich mit meinen Kumpels in Kommunikation trete, dann ist das eine wilde Geräuschekulisse. Es wird in lang gezogenen, trillernden Pfiffen getönt, und wenn dann jemand doch beleidigt ist, zieht er eben mit murmelnden, murksenden Lauten von dannen. Um ehrlich zu sein... manchmal artet es auch in heftigsten Quieken und Zirpen aus...

Den Tag meide ich. Da ist mir das Leben nicht so sicher, aber sobald die Sonne über den Horizont gewandert ist, spüre ich meine Energien kommen...ja, auch der Hunger treibt mich dann aus meinem Versteck und ich begebe mich auf die Suche nach Nüssen, Eicheln, Kastanien und/oder Obst. Das eine oder andere Mal kann ich von kleineren Tieren und Eiern nicht die Finger lassen. Hmm...fressen und gefressen werden. So spielt das Leben. Andere größere Tiere haben auch mich zum Fressen gerne. Die Gattung Mensch, jene die in den Feldern stehen und ihre Ernte begutachten, scheint mich auch nicht so liebenswürdig zu finden. Das kann ich nicht verstehen, wo ich doch so ein nettes Kerlchen bin und wirklich dankbar bin für jede Frucht, die ich bei ihnen ergattern kann...

Und wenn ich mal einen Blick in meine frühe Vergangenheit werfe... die Römer fanden mich sehr schmackhaft! Meine Art wurde gezüchtet und gemästet, damit sie als Delikatesse auf dem Teller landen konnte! In einigen Teilen Europas hat sich dieser Zustand nicht geändert. „RETTET DIE SIEBENSCHLÄFER VOR DEM KOCHTOPF!“ Naja, unsereins ist ja flink und kann sich schnell auf einen Baum retten... Da die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (in Bonn) sich so für unseren Erhalt im Tierreich einsetzt, möchte ich — Siebenschläfer — im Namen aller Siebenschläfer meinen Dank aussprechen und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit in form von „mehr Nüsse für alle und noch mehr lebensräumlichen Schutz!“.

Zutiefst wünsche ich mir, dass ich euch mit meinem kleinen Bericht wach gerüttelt habe, ein jeder nun mehr über mich und meine Art kennen und schätzen gelernt hat. Noch mehr über-lebenswichtige Informationen findet ihr auf der folgenden Seite: Öffnet externen Link in neuem FensterLebensräume e.V..

Auf dann!!! Gute Nacht und bis zum Mai 2004...